Der Anspruch der Klinik Dr. Baumstark ist es, nach großen Eingriffen auf orthopädisch-unfallchirurgischem Fachgebiet und nach neurochirurgischen Eingriffen an der Wirbelsäule, erste Adresse für die Nach- und Weiterbehandlung in der Region zu sein, so dass eine umfassende Behandlung der Patientinnen und Patienten von der Diagnostik über akut-stationäre Behandlung und Rehabilitation auf höchstem Niveau im Rhein-Main-Gebiet erfolgen kann.
Insbesondere die quantitativ bedeutsamsten Erkrankungen des Bewegungsapparates stehen in engem Zusammenhang mit der altersbezogenen Morbidität und funktionellen Einschränkungen und Behinderungen. Daher ist neben der fachspezifisch orthopädisch-rehabilitativen Behandlung eine kompetente internistische Betreuung der Patientinnen und Patienten unverzichtbar. Dies wird in der Klinik Dr. Baumstark durch eine enge Kooperation von Orthopäden und Internisten gelebt.
In der Orthopädischen Abteilung, die mit einem Anteil von mehr als 90% der behandelnden Patientinnen und Patienten überwiegend Anschluss-Heilbehandlungen nach endoprothetischen Gelenkeingriffen und Wirbelsäulenoperationen durchführt, wird das gesamte Spektrum der konservativen Erwachsenen-Orthopädie abgedeckt und darüber hinaus die Rehabilitationen nach Unfällen mit Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates und im neuro-orthopädischen Grenzbereich durchgeführt.
Folgende Erkrankungen werden in der Orthopädischen Abteilung der Klinik Dr. Baumstark behandelt:
Patientinnen und Patienten nach bestimmten Indikationen, wie operativen Eingriffen, Endoprothesen-Implantationen an Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenken, Wirbelsäulen-Operationen, komplexen Unfallfolgen mit z. B. schweren Knochenbrüchen, aber auch Patienten mit Bandscheibenvorfällen, die nicht operiert sind, können nach einer Behandlung im Akutkrankenhaus die Rehabilitation in Form einer Anschlussheilbehandlung (AHB) bzw. Anschluss-Rehabilitation der Krankenkassen in der Klinik Dr. Baumstark behandelt werden.
Eingeleitet wird die AHB in der Regel durch die Sozialarbeiter der Akutklinik in Abstimmung mit der Krankenversicherung und der Klinik Dr. Baumstark. Sie schließt sich unmittelbar an den akut-stationären Aufenthalt an.
Die AHB-Indikation wird in der Akut-Klinik gestellt und der Patient in unmittelbaren zeitlichem Zusammenhang dazu vom Stationsarzt oder dem zuständigen Sozialarbeiter telefonisch oder per Telefax in der Klinik Dr. Baumstark über den Patientenservice ein Aufnahmetermin vereinbart.
Noch am gleichen Tag werden leitenden Ärzten der Klinik Dr. Baumstark die Anmeldung aus der Diagnose, durchgeführte Operation, Begleiterkrankungen und Komplikationen zur Prüfung vorgelegt. Sofern zu diesem Zeitpunkt Zweifel an der AHB-Fähigkeit oder an der Behandlungsmöglichkeit, z. B. aufgrund schwerwiegender Erkrankungen bestehen, erfolgt eine kurzfristige Rücksprache mit dem Sozialdienst und behandelnden Ärzten der Akut-Klinik.
Nach fachärztlicher Überprüfung wird die medizinische Durchführbarkeit der Maßnahme in der Klinik entweder bejaht oder begründet verneint oder aber weitere Behandlungsunterlagen, wie Barthel-Index, aktuelle ärztliche Einschätzung zur Mobilität usw. angefordert und erneut bewertet.
Die Aufnahme zum Wunschtermin ist in aller Regel möglich. Der Patient erhält nach positiver Prüfung der AHB- bzw. Reha-relevanten Kriterien kurzfristig eine Einladung mit Bestätigung des Aufnahmetermins.
Hauptkriterium für die Aufnahme des Patienten in die Klinik Dr. Baumstark ist neben der adäquaten orthopädischen oder internistischen Indikation das Vorliegen der Reha- bzw. AHB-Fähigkeit orientiert am Barthel-Index bzw. die Rehabilitationsfähigkeit nach den Kriterien der Reha-Träger und damit folgende Voraussetzungen:
Kontraindikationen ergeben sich aus der Indikation. Darüber hinaus können sich Kontraindikationen ergeben, wenn schwerwiegende - in der Klinik Dr. Baumstark nicht behandelbare - Begleiterkrankungen vorliegen.
Dabei wird darauf geachtet, dass bei Anmeldungen zum AHB-Verfahren die Diagnosen und Behandlungszeitpunkte kompatibel sind. Ansonsten wird empfohlen z. B. ein Medizinisches Heilverfahren einzuleiten.
Stationäre Reha
Im Sozialgesetzbuch ist der Anspruch der Bürger auf Teilhabe im Beruf und am Leben im Alltag niedergelegt. Die Rehabilitation nimmt im deutschen Gesundheitswesen eine zentrale Bedeutung ein. Ein wichtiges Element, um diese Ziele zu gewährleisten, ist neben der beruflichen, die medizinische Rehabilitation. Medizinische Rehabilitationsleistungen werden für die Deutsche Rentenversicherung Bund erbracht, so dass der Klinik auch eine überregionale Bedeutung zukommt.
Ambulante Reha
Reha-Behandlungen können bei geeigneten Patientinnen oder Patienten auch ambulant durchgeführt werden.
In der Klinik Dr. Baumstark steht eine umfangreiche medizinisch-diagnostische Ausstattung zur Verfügung. Auf orthopädischem Fachgebiet sind dies insbesondere eine Röntgenabteilung mit digitaler Radiographie sowie die Arthrosonographie. Darüber hinaus bestehen Kooperationen für ggf. erforderliche CT-, MRT- oder andere Untersuchungen an Großgeräten. Im internistischen Bereich stehen Standarduntersuchungsverfahren wie EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Echokardiographie, Langzeit-Blutdruckmessung, Spirometrie, Sonographie, Doppler und Duplex zur Verfügung.
Labormedizinische Untersuchungen werden - abgesehen von Blutzucker und Urin-Untersuchungen - extern durchgeführt. Die Resultate liegen bei Standarduntersuchungen noch am gleichen Tag vor. Ergänzend sind psychologische Testverfahren in der Klinik möglich.
Da sich länger anhaltende gesundheitliche Probleme auch negativ auf berufliche Situationen auswirken können, bietet die Klinik Dr. Baumstark die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation, kurz MBOR, als besonderen Baustein der medizinischen Rehabilitation in der Orthopädie an.
Das Angebot richtet sich an alle Versicherten der KVB und der Deutschen Rentenversicherung, die die Voraussetzungen für eine stationäre oder ganztägig ambulante medizinische Rehabilitation erfüllen.
Die von der Rehaklinik in Hessen angebotene medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) ist besonders wichtig für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL), wie z. B.:
Ziele der MBOR
Das Ziel der MBOR ist es, die berufliche Leistungsfähigkeit zu stabilisieren, damit die Patientinnen und Patienten den Anforderungen am aktuellen oder angestrebten Arbeitsplatz besser gewachsen sind.
Weitere Ziele dieser Angebote sind:
Inhalte der MBOR
Umsetzung des MBOR-Konzepts in der Orthopädie
Schon vor der Aufnahme erhalten zukünftige Patientinnen und Patienten mit ihrer Einladung in die Klinik einen Fragebogen zur beruflichen Situation übersandt. Spätestens nach Aufnahme wird dieser Fragebogen ausgewertet: Ergibt die Auswertung einen Hinweis auf besondere berufliche Problemlagen (BBPL), wird der Patient bereits im Gespräch mit seinem aufnehmenden Arzt auf eine Teilnahme am MBOR-Programm aufmerksam gemacht. Das MBOR-Programm dient der Erweiterung und Ergänzung des krankheitsspezifischen Behandlungsprogramms.
Wichtiger Baustein unseres MBOR-Konzepts ist die Anbindung der Patientinnen und Patienten an die Ergotherapie: Hier besteht die Möglichkeit, in einem speziell für die Zielgruppe eingerichteten Raum individuell die für das entsprechende Berufsbild notwendigen Bewegungsabläufe zu überprüfen. Somit können die Belastungen am Arbeitsplatz unter realistischen Bedingungen erprobt werden.
Mit den bei einem sogenannten Eingangstest erworbenen Erkenntnissen wird gemeinsam mit dem Patienten ein Plan für das Trainieren verbesserter und schonenderer Bewegungsabläufe erstellt, das sogenannte Arbeitsplatztraining.
Zum Ende der medizinischen Rehabilitation werden, wie bereits zu Beginn, die notwendigen Bewegungsabläufe überprüft, um eine mögliche Veränderung der gesundheitlichen Situation erkennen zu können.
Diese Beobachtungen während des Aufenthaltes in der Rehaklinik spielen eine wichtige Rolle in der Planung einer zielgerichteten Nachsorge, die neben ambulanten medizinischen Angeboten auch die Empfehlung für eine berufliche Rehabilitation enthalten kann.
Weitere Bestandteile des MBOR-Konzepts sind Gruppenangebote zu sozialrechtlichen Themen, psychoedukative Gruppen und Einzelgespräche mit dem Kliniksozialdienst und der Psychologie. Diese flankierenden Angebote unserer Rehaklinik sollen Hilfestellung bei der Orientierung auf realistische Rehabilitationsziele bieten. Sie ermöglichen es, Handlungskompetenzen zu erwerben, die die Orientierung im weitverzweigten Sozialsystem erleichtern können.
Das IRENA-Programm (Intensivierte Rehabilitationsnachsorge), welches vom Arzt der jeweiligen Reha-Einrichtung eingeleitet werden kann, beinhaltet berufs- und alltagsspezifisch ausgerichtete Trainingsprogramme. Es ist an bestimmte Voraussetzungen beim Rentenversicherten Erwerbstätigen gebunden ist.
Die Ärzte der Klinik Dr. Baumstark verordnen IRENA-Maßnahmen bei anderen Anbietern. Die Klinik Dr. Baumstark selbst führt keine IRENA-Programme durch.